Silbermann-Cembalo

Mit dem Beginn der Jubiläums-Saison wird unser Ensemble um eine bedeutende klangliche Facette angereichert: Dank einer großzügigen Spende steht nunmehr ein neues Cembalo aus Eichenholz im Continuo der Gaechinger Cantorey. Natürlich nicht irgendeines, sondern der Nachbau eines Instruments von Gottfried Silbermann, der als prominenter Erbauer des Vorbilds unserer Truhenorgel bereits für unser »Herzstück« Pate stand. Damit folgen Hans-Christoph Rademann und die Bachakademie einer konsequenten klanglichen Verfeinerung im Sinne jenes mitteldeutschen Klangideals, das im »Stuttgarter Bach-Stil« zunehmend weltweit für Aufmerksamkeit sorgt.

Gleichzeitig verweist das Instrument, dessen Original sich im Musikinstrumenten-Museum Berlin (SIMPK) befindet, mit seinem einzigartigen Teilungsmodell der Tastatur (wie es nur bei Silbermann zu finden ist) und einem äußerst breiten Klangspektrum von schlank bis volltönend – dabei immer ausgeglichen – auf jenen neuen Stil, der bereits in der Musik der Bach-Söhne erste Ausprägung findet. Das Cembalo fand Anfang September 2021 nach einer abenteuerlichen Reise aus der Werkstatt in Sotschi über Moskau, St. Petersburg, Estland und Polen seinen Weg zu uns nach Stuttgart. Wir danken dem Cembalobauer Max Doronin für sein neues Werk sowie dem Tastenkünstler Johannes Fiedler für seine wertvolle Beratung. Seine musikalische Premiere erlebt das neue Instrument in den Abonnementkonzerten mit Haydns »Schöpfung« am 22./24. Oktober 2021.