Programm & Mitwirkende
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Programm
Robert Schumann (1810–1856)
Das Paradies und die Peri
für Soli, Chor und Orchester op. 50
Dichtung aus aus »Lalla Rookh«
von Thomas Moore
Deutsch von Emil Flechsig
und Robert Schumann
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Sopran
Chen Reiss
Catalina Bertucci -
Alt
Dorottya Láng
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Tenor
Benjamin Bruns
Christopher Renz -
Bass
Tobias Berndt
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Chorsoli
Catalina Bertucci (Sopran)
Frøya Gildberg (Sopran)
Jennifer Gleinig (Alt)
Nanora Büttiker (Alt) -
Ensembles
Gaechinger Cantorey
Sinfonieorchester Basel -
Dirigent
Hans-Christoph Rademann
Digitales Programm-Portfolio
Kurz & bündig
Peri ist persisch und bedeutet Fee oder Elfe. Eben jene Peri ist die Tochter eines gefallenen Engels und einer Sterblichen. Dieses Mischwesen kann erst ins Paradies, ihren Sehnsuchtsort, aufgenommen werden, wenn sie eine Gabe beibringt, »die dem Himmel genügt«. Robert Schumann schuf vor rund 180 Jahren ein großes romantisches Oratorium und es sollte sein größter Erfolg zu Lebzeiten werden! Aber das opulente Werk kann mehr sein als ein exotisch aufgeladenes Märchen. Wir können darin heute eine Geschichte über Grenzen und ihre Durchlässigkeit entdecken. Es geht um den Umgang mit Fremdem. Schumann schuf ein Lehrstück über Reue und Mitleid. Und so ist unser Abschlusskonzert überhaupt kein Ende. Vielmehr gehen mit Schumanns Meisterwerk die Fragen erst so richtig los.
Die Handlung
Eine Peri ist in der persischen Mythologie eine Elfe oder eine Fee, ein engelgleiches, überirdisches Wesen in Menschengestalt. Als Tochter eines gefallenen Engels und einer menschlichen Mutter ist wurde sie aus dem Paradies verbannt. Einzige Chance, dorthin zurückzukehren: sie brächte jene Gabe, die »dem Himmel am liebsten« sei. Die Peri macht sich auf die Suche… Sie zieht nach Indien und wird Zeugin eines dramatischen Freiheitskampfes gegen den Tyrannen Gazna. Sie erlebt den Tod eines jungen Verteidigers, der im Kampf gegen den Eroberer unterliegt. Die Peri verwahrt seinen letzten Blutstropfen und bietet ihn dem Himmel, wird jedoch an der Pforte zurückgewiesen. Ohne Rast begibt sie sich nach Ägypten, das von der Pest heimgesucht wurde. Am Ufer des Nils findet sie einen sterbenskranken Jüngling, dessen Geliebte ungeachtet aller Warnungen »frühlingsfrisch« hinzukommt. Beide sterben. Die Peri kehrt zurück an Edens Tor und bringt als Gabe den letzten Seufzer des aus Liebe geopferten Mädchens. Die Himmelstür aber bleibt ihr erneut verschlossen. Sie irrt weiter und entdeckt Syrien in all seiner Schönheit. In der Nähe des alten Heiligtums Baalbek findet ein Kind ihre besondere Aufmerksamkeit, dem sich ein grimmiger, von Schuld beladener Mann nähert. Angesichts des Kindes, das der Übeltäter beim Spielen, im Schlaf und beim Gebet beobachtet, fühlt er sich derart an seine eigene Kindheit erinnert, dass er darüber Tränen der Reue vergießt, die sogar das Land Ägypten von der Pest befreien. Die Tränen des bekehrten Sünders sind dann auch die Opfergabe, die der Peri das Tor zurück ins Paradies öffnen. Der Chor der Seligen begrüßt sie an Edens Pforten: »Sei uns willkommen, sei uns gegrüßt!«
Künstler:innen
![Foto: Paul Marc Mitchell Foto: Paul Marc Mitchell](assets/images/d/reiss_chen_c_paul_marc_mitchell-44499797.jpg)
Chen Reiss Sopran
Chen Reiss
Sopran
Die vielfach gefeierte Sopranistin Chen Reiss verzaubert das Publikum mit »einer Stimme voll silbrigem Glanz und Klarheit« (Bachtrack) und »einem makellos entstehenden und verführerischen Klang gepaart mit großartigem musikalischen Können« (Opera News, USA). Die Karriere der in Israel geborenen Sängerin startete im Ensemble der Bayerischen Staatsoper München unter Generalmusikdirektor Zubin Mehta; seit Jahren ist sie als Künstlerin mit Residenzvertrag eng mit der Wiener Staatsoper verbunden. Zahlreiche Engagements führten sie an das Royal Opera House Covent Garden, das Théâtre des Champs-Élysées, das Teatro alla Scala, die Semperoper Dresden, die Deutsche Oper Berlin, die Staatsoper Hamburg, De Nationale Opera der Niederlande, zu den Wiener Festwochen, dem Maggio Musicale Fiorentino, der Opera Company of Philadelphia und der Israeli Opera. Sie tritt regelmäßig als Konzertsängerin auf und ist Gast bei den bedeutendsten Festivals wie etwa den Salzburger Festspielen, dem Schleswig-Holstein Musik Festival, dem Ludwigsburg Festival, dem Rheingau Musik Festival und dem Lucerne Festival.
![Foto: Bilder vom Leben Foto: Bilder vom Leben](assets/images/d/bertucci_catalina_c_BildervomLeben-bb219a81.jpg)
Catalina Bertucci Sopran
Catalina Bertucci
Sopran
Die chilenisch-italienische Sopranistin Catalina Bertucci hat sich mit ihrer strahlenden warmen Stimme schnell einen Namen gemacht. Nach einem Engagement als festes Ensemblemitglied am Landestheater Detmold ist Catalina Bertucci seit 2012 als freischaffende Sängerin tätig und tritt als Solistin sowohl in Südamerika als auch in Europa in bedeutenden Konzerthäusern, Theatern und auf großen Festivals in Erscheinung. Als Konzertsängerin musizierte sie mehrfach mit dem Leipziger Gewandhausorchester oder mit der Gaechinger Cantorey und Hans-Christoph Rademann. Mit dem Amsterdam Baroque Orchestra & Choir unter Leitung von Ton Koopman ging sie mit weltlichen Bach-Kantaten auf Tour u. a. zum Resonanzen-Festival im Wiener Konzerthaus und in die Philharmonie Warschau. Ihre Ausbildung absolvierte sie an der Pontificia Universidad Católica de Chile, bei Barbara Schlick in Köln sowie in Detmold bei Gerhild Romberger.
![Foto: Chris Gonz Foto: Chris Gonz](assets/images/8/lang_dorottya_c_chris_gonz_sw-3e5b34c4.jpg)
Dorottya Láng Alt
Dorottya Láng
Alt
Dorottya Láng wurde in Budapest geboren und studierte an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien bei Claudia Visca. 2011 gewann sie den 3. Preis beim Internationalen Gesangswettbewerb Wigmore Hall / Kohn Foundation in London, 2013 den Förderpreis beim Emmerich Smola Wettbewerb in Landau. Von 2012 bis 2014 war die Mezzosopranistin Ensemblemitglied der Wiener Volksoper, 2014/15 wechselte sie ans Nationaltheater Mannheim, von 2015 bis 2018 war die Hamburgische Staatsoper ihre künstlerische Heimat. Sie gastierte u. a. an der Oper Malmö und bei der RuhrTriennale. Konzerte führten sie u. a. in den Wiener Musikverein, das Wiener Konzerthaus, die Londoner Wigmore Hall, sowie die Elbphilharmonie Hamburg.
![Foto: Sara Schöngen Foto: Sara Schöngen](assets/images/c/bruns_benjamin_sara_sch%C3%B6ngen-d9e11d06.jpg)
Benjamin Bruns Tenor
Benjamin Bruns
Tenor
Benjamin Bruns begann seine Sängerlaufbahn als Alt-Solist im Knabenchor seiner Heimatstadt Hannover und studierte in Hamburg bei Renate Behle. Einem ersten Festengagement noch während des Studiums am Bremer Theater folgte bald ein Ensemblevertrag an der Oper Köln; über die Sächsische Staatsoper Dresden führte ihn sein Weg direkt zur Wiener Staatsoper, deren Ensemblemitglied er bis Juni 2021 war. Im Frühjahr 2021 stand er erstmals als Florestan in Beethovens Fidelio auf der Bühne der Wiener Staatsoper und debütiert damit in dieser Saison auch an der Hamburger Staatsoper. Oratorium und Liedgesang bilden für den Künstler einen wichtigen Gegenpol zu seinem Bühnenschaffen. Der Schwerpunkt seines umfangreichen Konzertrepertoires sind die großen sakralen Werke von Bach, Händel, Haydn, Mozart, Schubert und Mendelssohn. Seine Lied-CD »Dichterliebe« mit Karola Theill am Klavier wurde von der Presse hoch gelobt und für den ICMA sowie den Deutschen Schallplattenpreis nominiert.
![Foto: SPinto Photography Foto: SPinto Photography](assets/images/e/renz_christopher_c_SPinto_Photography-dfddd891.jpg)
Christopher Renz Tenor
Christopher Renz
Tenor
Christopher Renz wuchs in Dresden auf. Während seiner schulischen Ausbildung war er Mitglied im Dresdner Kreuzchor, wo er bereits Gesangsunterricht erhielt. 2010 belegte er einen ersten Platz beim Bundeswettbewerb »Jugend musiziert«. Von 2012 bis 2016 studierte er in Dresden bei Margret Trappe-Wiel. 2018 wurde er Stipendiat bei Live Music Now. 2021 schloss er sein Master-Studium in Leipzig bei Regina Werner-Dietrich ab. Er arbeitete bereits mehrfach mit namhaften Dirigenten wie Hans-Christoph Rademann, Jos van Immerseel oder Herbert Blomstedt zusammen und ist regelmäßig in renommierten Ensembles der Internationalen Bachakademie Stuttgart oder der Niederländischen Bachvereinigung aktiv. Konzerttourneen führten ihn bereits mehrmals nach Asien, Nord- als auch Südamerika und in das europäische Ausland.
![](assets/images/6/berndt_tobias-55de0531.jpg)
Tobias Berndt Bass
Tobias Berndt
Bass
Der gebürtige Berliner Tobias Berndt begann seine musikalische Ausbildung im Dresdner Kreuzchor. Er studierte bei Hermann Christian Polster in Leipzig und setzte seine Ausbildung bei Rudolf Piernay in Mannheim fort. Als Konzertsänger hat sich Tobias Berndt mittlerweile weit über die Landesgrenzen hinaus etabliert. In jüngerer Zeit arbeitete er mit Dirigenten wie Hans-Christoph Rademann, Philippe Herreweghe, Christoph Spering, Michael Sanderling, Andrey Boreyko, Teodor Currentzis, Joshard Daus, Enoch zu Guttenberg und Ludwig Güttler und sang Konzerte in der Berliner und Kölner Philharmonie, der Tonhalle in Zürich und in Düsseldorf, dem Concertgebouw Amsterdam, im Leipziger Gewandhaus und im Herkulessaal München. Weiterhin gastierte Tobias Berndt bei bedeutenden Festivals wie Prager Frühling, Festival de la Chaise-Dieu, Musikfest Stuttgart und Herrenchiemsee-Festspiele.
![](assets/images/1/gc_chor-7e7ee835.jpg)
Gaechinger Cantorey Chorbesetzung
Gaechinger Cantorey
Chorbesetzung
Sopran
Miriam Burkhardt
Giorgia Cappello
Isabel Delemarre
Froya Gildberg
Sophie Heitzmann
Helena Huber
Birgit Jacobi-Kircheis
Laura Keil
Magdalena Kircheis
Julia-Sophie Kober
Ellen Majer
Christiane Opfermann
Alevtina Prokhorenko
Uta Scheirle
Alt
Nanora Büttiker
Magdalena Fischer
Jennifer Gleinig
Anne Hartmann
Tanja Hassler
Beate Heitzmann
Mikayla Jensen-Large
Pascale Jonczyk
Laura Kriese
Andrea Lehöcz
Sandra Marks
Rebekka Neetz
Sinah Seim-Olesch
Albertine Selunka
Tenor
Steffen Barkawitz
Valentin Bezencon
Christoph Carl Eder
Andrejus Kalinovas
Daniel Karrasch
Daniel Käsmann
Jens Krekeler
Klemens Mölkner
Laurin Oppermann
Claudius Pobbig
Christopher Renz
Michael Schwämmlein
Gabriel Sin
Vladimir Tarasov
Bass
Andrey Akhmetov
Leonhard Geiger
Rory Green
Joachim Herrmann
Menno Koller
Simon Millan
Stefan Müller-Ruppert
Hanns Pommerien
Nicholas Probst
Carl-Benedikt Schlegel
Florian Schmitt-Bohn
Volker Spiegel
Stefan Weiler
Andreas Würtenberger
![Foto: Pia Clodi Foto: Pia Clodi](assets/images/5/sinfonieorchester_basel_c_pia_clodi_sw-a1cc6879.jpg)
Sinfonieorchester Basel Mitwirkende
Sinfonieorchester Basel
Mitwirkende
Violine 1
Yulia Kopylova
Mátyás Bartha
Valentina Jacomella Rösti
Dorothee Kappus Reichel
Giuseppe Masini
Pascal Savary
Stefan Schramm
Emanuela Schiavonetti
Hiroko Suzuki
Antonio Viñuales Pérez
Mikhail Yakovlev
Eugenia Karni
Violine 2
Katarzyna Nawrotek
Vahagn Aristakesyan
Vincent Brunel
Teodora Dimitrova
Veronika Durkina
Veronika Moulis Jenni
Birgit Müller
Richard Westphalen
Martina Gallo
Tatjana Vucelic
Viola
Harold Hirtz
Olivier Carillier
Christina Helke
Darija Kozlitina
Dominik Ostertag
Christian Vaucher
Yun Wu
Naomi Lozano Sedano-Tolksdorf
Cello
David Delacroix
Benjamin Gregor-Smith
Christopher Jepson
Phoebe Lin
Malcolm Kraege
Payam Taghadossi
Kontrabass
Philippe Schnepp
Samuele Sciancalepore
Chia-Chen Lin
Luca Rovero
Flöte
Inês Pires Pinto
Maruša Grošelj
Rahel Leuenberger
Oboe
Tilmann Zahn
Marine-Amélie Lenoir
Klarinette
Aron Chiesa
Markus Forrer
Fagott
Benedikt Schobel
Magdalena Welten Erb
Horn
Alejandro Nuñez
Megan McBride
Diane Eaton
Lars Magnus
Trompete
Immanuel Richter
Marcel Fischer
Posaune
Guy-Noël Conus
Mathieu Turbé
Domenico Catalano
Tuba
Sophia Nidecker
Pauke
Pablo Aparicio Escolano
Schlagzeug
Szilárd Buti
Robin Fourmeau
Marius Fischer
Harfe
Aurélie Noll
(Die Erstgenannten
sind jeweils die
Stimmführer:innen
oder Solist:innen.)
![](assets/images/0/hcr_20220509_0928_foto_holger_schneider-80862251.jpg)
Hans-Christoph Rademann Dirigent
Hans-Christoph Rademann
Dirigent
Der Dirigent Hans-Christoph Rademann ist ein ungemein vielseitiger Künstler mit einem breiten Repertoire, der sich mit gleicher Leidenschaft und Expertise der Aufführung und Wiederentdeckung Alter Musik wie der Uraufführung und Pflege Neuer Musik widmet. Geboren in Dresden und aufgewachsen im Erzgebirge, wurde er früh geprägt von der großen mitteldeutschen Kantoren- und Musiktradition. Während seines Studiums gründete er den Dresdner Kammerchor und formte ihn zu einem internationalen Spitzenchor, der bis heute unter seiner Leitung steht. Seit 2013 ist Hans-Christoph Rademann der Akademieleiter der Internationalen Bachakademie Stuttgart. Eine regelmäßige Zusammenarbeit verbindet ihn mit führenden Chören und Ensembles der internationalen Musikszene. Hans-Christoph Rademann ist Professor für Chorleitung an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber in Dresden. Außerdem ist er Intendant vom Musikfest Erzgebirge, Botschafter des Erzgebirge und Schirmherr des Christlichen Hospizdienstes Dresden.