Abschlusskonzert Musikfest Stuttgart 2023
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Programm
Johann Sebastian Bach (1685–1750)
»Der Gerechte kömmt um« BWV 1149
Bearbeitung einer Motette
von Johann Kuhnau (1660–1722) [?]
Johann Sebastian Bach
Kantate »Jesus nahm zu sich die Zwölfe«
BWV 22
Johann Sebastian Bach
Motette »Singet dem Herrn ein neues Lied«
BWV 225
Johann Sebastian Bach
Kantate »Die Himmel erzählen die Ehre Gottes«
BWV 76
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Sopran
Christina Roterberg
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Alt
Elvira Bill
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Tenor
Michael Mogl
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Bass
Dominik Wörner
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Ensemble
Thomanerchor Leipzig
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Orchester der Gaechinger Cantorey
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Leitung
Thomaskantor Andreas Reize
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Gefördert von
KÄRCHER
Musikfest-Konzert-Portfolio
Kurz & bündig
1723 war ein Jahr, das die Musikgeschichte verändert hat: Johann Sebastian Bach kam nach Leipzig und wurde Thomaskantor in der Nachfolge von Johann Kuhnau. Bis heute sind die Namen Bach, Leipzig und Thomanerchor auf das Engste verbunden. Es sind weltweit Schlüsselwörter für klingendes Weltkulturerbe. Und so wollen wir zum Abschluss des Musikfests Stuttgart gemeinsam feiern. Der berühmte Thomanerchor trifft auf das Orchester der Gaechinger Cantorey. Zusammen musizieren sie Motetten und Kantaten und bereiten uns ein festliches Barockkonzert. Herzlichen Dank an KÄRCHER für die großzügige Förderung.
Christina Roterberg
Sopran
Christina Roterberg wurde in Dresden geboren. Ihre Gesangskarriere begann die Sopranistin nach Abschluss ihres Studiums an der Musikhochschule Dresden beim RIAS Kammerchor, dem sie von 2005 bis 2013 als Ensemblemitglied angehörte. Darüber hinaus war sie freiberuflich, aber auch im Rahmen der Ensembletätigkeit häufig als Solistin zu hören. Ihr Repertoire reicht von den alten Meistern bis zur Moderne. An der Uraufüührung von Tigran Mansurians Requiem war sie ebenso solistisch beteiligt wie an Aufführungen und der CD-Produktion von Dieterich Buxtehudes »Membra Jesu nostri«. Bei harmonia mundi ist sie als Solistin in Einspielungen von Johann Sebastian Bachs »Matthäuspassion« unter René Jacobs und Frank Martins »Le Vin herbé« unter Daniel Reuss zu hören. Im Rahmen der Batzdorfer Barockfestspiele konnte man Christina Roterberg 2011 in der Hauptrolle der Produktion »Eines Schatten Traum« auch auf der Opernbühne erleben. Darüber hinaus gibt sie Liederabende und arbeitet mit renommierten Ensembles sowie unter der Leitung namhafter Dirigenten wie Hans-Christoph Rademann, René Jacobs, Rinaldo Alessandrini, Sigvards Kļava und Kaspars Putniņš. Mit Christoph Hagel und den Berliner Symphonikern arbeitete sie bereits bei Mozarts »La Finta Giardiniera« und der »Zauberflöte« sowie bei Orffs »Carmina Burana« zusammen.
Elvira Bill
Alt
Elvira Bill studierte Gesang bei Christoph Prégardien an der Kölner Musikhochschule. Ihr Diplomstudium schloss sie im Sommer 2010 mit Auszeichnung ab. Auf ihrem musikalischen Weg haben sie zusätzlich Reinhard Becker, Thomas Heyer, Ingeborg Danz und Michael Gees begleitet und inspiriert. Ihr Repertoire reicht von alten Meistern bis zur zeitgenössischen Musik. Elvira Bill ist eine gefragte Künstlerin auf zahlreichen Bühnen und Festivals, darunter Berliner und Kölner Philharmonie, Elbphilharmonie Hamburg, Tchaikovsky Concert Hall Moscow, Rheingau Musikfestival, Bachfest Leipzig, La Folle Journée Nantes, Teatro Real Madrid und Lucerne Festival. Sie sang unter Leitung namhafter Dirigenten wie Peter Neumann, Marcus Creed, Philippe Herreweghe, Sylvain Cambreling, Helmuth Rilling, Christopher Hogwood, Florian Helgath, Paul Goodwin. Eine regelmäßige Zusammenarbeit verbindet Elvira Bill mit dem Thomanerchor Leipzig und der Bach-Stiftung St. Gallen unter der Leitung von Rudolf Lutz. Konzertreisen führten sie in viele Städte Deutschlands und Europas als auch nach Russland, China und in den Oman.
Michael Mogl
Tenor
Der Tenor Michael Mogl erhielt seine erste musikalische Ausbildung bei den Regensburger Domspatzen. Danach studierte er an den Hochschulen in Köln und Zürich, wo er sein Studium mit Auszeichnung abschloss. Der junge Tenor kann eine rege Konzerttätigkeit im In- und Ausland vorweisen und arbeitete mit renommierten Orchestern und Dirigenten zusammen. Sein weit gefächertes Repertoire reicht von Monteverdi über Mozart bis hin zur zeitgenössischen Musik. Bei oehms classics liegt eine CD-Einspielung von Georg Joseph Voglers Requiem zusammen mit dem Orpheus-Chor München und der Neuen Hofkapelle München unter der Leitung von Gerd Guglhör vor. Der junge Tenor ist Stipendiat des Richard-Wagner-Verbandes und Förderpreisträger der Kai-Uwe von Hassel Stiftung. Zudem war er 2013 Stipendiat der Liedakademie des Heidelberger Frühlings.
Dominik Wörner
Bass
Dominik Wörner studierte Kirchenmusik, Musikwissenschaft, Cembalo, Orgel und Gesang in Stuttgart, Fribourg und Bern. Sein maßgeblicher Gesangslehrer war Jakob Stämpfli. Das Meisterklassenstudium für Lied bei Irwin Gage in Zürich schloss er mit Auszeichnung ab. Den Grundstein für seine internationale Karriere legte Dominik Wörner beim XIII. Internationalen Johann-Sebastian-Bach-Wettbewerb Leipzig 2002 im Fach Gesang mit dem 1. Preis. Mit den großen Oratorienpartien seines Fachs trat er in den wichtigsten Konzertsälen der Welt auf und arbeitete mit Dirigenten wie Carl Saint Clair, Christophe Coin oder Philippe Herreweghe zusammen. Sein vielseitiges Können dokumentieren über 90 CD- und DVD-Produktionen (davon 10 Solo-CDs), darunter preisgekrönte Aufnahmen (Echo Klassik, Diapason dʼOr de lʼannée, Jahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik, BBC Music Magazine Choral Award) sowie TV- und Rundfunkübertragungen.
Thomanerchor Leipzig
Der Thomanerchor Leipzig wurde 1212 gegründet ist die älteste kulturelle Einrichtung der Stadt Leipzig und einer ihrer erfolgreichsten Kulturbotschafter. Seine wichtigste Aufgabe besteht in der Pflege der zumeist geistlichen Chormusik. Die Werke von Johann Sebastian Bach, der das Amt des Thomaskantors von 1723 bis 1750 innehatte, bilden dabei das musikalische Zentrum. Regelmäßige Auftritte in den Motetten der Thomaskirche Leipzig sowie die musikalische Gestaltung der Sonntagsgottesdienste bilden das Zentrum der intensiven Chorarbeit und erreichen Woche für Woche mehr als 2.000 Zuhörer. Heute gehört der Thomanerchor Leipzig zu den Spitzenensembles des deutschen und europäischen Musiklebens und ist im Konzert- und Medienproduktionen weltweit gefragt. Seit 2021 ist Andreas Reize der 18. Thomaskantor nach Johann Sebastian Bach.
Orchester der Gaechinger Cantorey
Die Gaechinger Cantorey ist das Ensemble der Internationalen Bachakademie Stuttgart. In ihm verbinden sich ein Barockorchester und ein handverlesener Chor zu einem fein aufeinander abgestimmten Originalklangkörper. Unter dem Dirigat von Akademieleiter Hans-Christoph Rademann hat sich dieses Ensemble die internationale Verbreitung eines »Stuttgarter Bachstils« auf die Fahne geschrieben. Das klangliche Rückgrat dieses charakteristischen Bachstils verkörpern zwei von der Bachakademie in Auftrag gegebene Nachbauten von Originalinstrumenten aus der Werkstatt des legendären Bach-Zeitgenossen Gottfried Silbermann (1683–1753): der seit 2016 zum Ensemble gehörende Nachbau einer zuvor im sächsischen Seerhausen entdeckten Truhenorgel von Silbermann sowie der Nachbau eines Silbermann-Cembalos, der seit 2021 das Ensemble komplettiert. Diese beiden originalgetreuen Zeugen barocker Klangvorstellungen bilden das klangliche Zentrum der Gaechinger Cantorey. Von Mai 2023 bis Juni 2024 wird die Gaechinger Cantorey unter Leitung von Hans-Christoph Rademann sämtliche Kantaten J.S. Bachs aus dessen erstem Jahr als Leipziger Thomaskantor aufführen – genau 300 Jahre nach dem historischen Ereignis 1723/1724. CD-Aufnahmen aller Konzerte in Kirchen und Konzertsälen Stuttgarts und der Umgebung werden bei Hänssler Classic erscheinen.
Thomaskantor Andreas Reize
Dirigent
Andreas Reize ist in Solothurn in der Schweiz aufgewachsen und war Sänger der Singknaben der St. Ursenkathedrale Er studierte Kirchenmusik, Orgel, Klavier, Cembalo, Chor und Orchesterleitung an den Musikhochschulen in Bern, Zürich, Luzern, Basel und Graz. Wegweisend für seine Entwicklung waren die Studienjahre bei Johannes Prinz in Wien und Graz, sowie die Begegnungen mit Nikolaus Harnoncourt am Opernhaus Zürich und an der Styriarte Graz. In den folgenden Jahren gründete er das cantus firmus vokalensemble und consort mit historischen Instrumenten sowie den cantus firmus kammerchor Seit 2006 ist er zudem Musikdirek tor der Oper Schloss Waldegg. Von 2007 bis 2021 leitete Andreas Reize die Singknaben der St. Ursenkathedrale Solothurn den ältesten Knabenchor der Schweiz Von 2011 bis 2021 übernahm er die Leitung des Gabrielichores Bern sowie des Zürcher Bach Chores. Im Herbst 2021 wurde Andreas Reize als 18. Thomaskantor nach Johann Sebastian Bach zum musikalischen Leiter des Thomanerchor Leipzig berufen. Darüber hinaus ist Andreas Reize seit März 2022 als Dozent für Chorleitung an der Hochschule für Musik und Theater Felix Mendelssohn Bartholdy Leipzig tätig. In der Spielzeit 2024/25 wi rd Andreas Reize als Dirigent an der Oper Leipzig debütieren.