Die Jahreszeiten
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Programm
Joseph Haydn (1732–1809)
»Die Jahreszeiten« Hob. XXI:3
Oratorium für Soli, Chor und Orchester
Text von Gottfried van Swieten nach James Thomson's »The Seasons« -
Sopran
Elsa Benoit (Hanne)
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Tenor
Julian Habermann (Lukas)
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Bass
Jóhann Kristinsson (Simon)
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Ensemble
Gaechinger Cantorey
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Dirigent
Hans-Christoph Rademann
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Aufführung
Musikfest Stuttgart 2023
18. Juni 2023, 20.00 Uhr
Liederhalle Stuttgart
Beethoven-Saal -
Gefördert von
Wüstenrot Stiftung
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Medienpartner: SWR2
Das Konzert wird aufgezeichnet und erklingt am Donnerstag, 17. August 2023, ab 20.03 Uhr im Rahmen des ARD Radiofestivals.
Musikfest-Konzert-Portfolio
Kurz & bündig
Mensch und Natur – das war eines der großen Themen der Aufklärung. Und Haydn lieferte mit seinem Oratorium Die Jahreszeiten den Soundtrack. Was da auf den ersten Blick als Kette von meist heiter-lockeren ländlichen Szenen oder lautmalerischen Naturbildern daherkommt, ist doch ein klingender Katalog philosophischer Strömungen, von Anschauungen und Meinungen um 1800. Es geht um Demut gegenüber der Natur, um Arbeitsethos, um Ausgeliefertsein gegenüber und ein Leben im Gleichklang mit der Natur. Auf keinen Fall ging es um ein Leben auf deren Kosten! Wir freuen uns auf beides, die zahlreichen farbenfrohen Klangbilder und die Denkanstöße, die in die Tiefe unseres Lebens führen.
Elsa Benoit
Sopran (Hanne)
Elsa Benoit erhielt schon in jungen Jahren Gesangs- und Klavierunterricht und machte ihre ersten Schritte auf der Bühne als Mitglied des Opernchors von Rennes und Angers-Nantes, während sie Musikwissenschaft studierte. Anschließend schloss sie ihr Studium am Amsterdamer Konservatorium mit einem Bachelor of Music ab. Von 2011 bis 2013 studierte sie an der Niederländischen Nationalen Opernakademie, wo sie ihren Master-Abschluss in Oper mit Auszeichnung erhielt. Im November 2012 gewann sie drei Preise beim internationalen Gesangswettbewerb Symphonies d'Automne und im März 2013 den Brane-Cantenac-Preis beim internationalen Gesangswettbewerb MACM. Von 2016 bis 2021 gehörte die Sopranistin zum Ensemble der Bayerischen Staatsoper. Seit 2021 ist sie freiberuflich tätig. In der Spielzeit 2022/2023 liegt der Schwerpunkt der Künstlerin auf der Titelrolle in Händels »Semele« in der Inszenierung von Barrie Kosky, sowohl in Lille als auch in Berlin (Komische Oper) unter der Leitung von Emmanuelle Haïm. In Versailles wird sie die Poppea in Monteverdis »L'incoronazione di Poppea« unter der musikalischen Leitung von Leonardo García Alarcón darstellen.
Julian Habermann
Tenor
Julian Habermann wurde 1993 in Freising geboren und war Mitglied der Regensburger Domspatzen. An der Hochschule für Musik Würzburg war er Jungstudent bei Christian Elsner und studierte im Anschluss daran Gesang in Frankfurt bei Hedwig Fassbender und Thilo Dahlmann. 2017 stand er als jüngster Teilnehmer im Finale des internationalen Liedwettbewerbs »Das Lied«. Ein Jahr später wurde ihm beim Bundeswettbewerb Gesang Berlin der Preis der Stiftung Rosenbaum verliehen. Darüber hinaus war er Stipendiat der Lied-Akademie des Internationalen Musikfestivals »Heidelberger Frühling«. Julian Habermann war bereits mehrfach Teilnehmer der »Liederwerkstatt« beim »Kissinger Sommer« mit den Pianisten Axel Bauni, Jan Philip Schulze und Steffen Schleiermacher und wurde 2019 mit dem Luitpoldpreis des internationalen Musikfestivals ausgezeichnet. Seit der Spielzeit 2019/20 ist er Ensemblemitglied des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden. Aktuelle Projekte: Konzerte in Nürnberg, Paris, mit den Dresdner Philharmonikern, die beiden Haydn-Konzerte im Musikfest Stuttgart, Mitwirkung am Projekt VISION.BACH sowie Gastvertrag für Janáčeks »Aus einem Totenhaus« am Staatstheater Wiesbaden.
Jóhann Kristinsson
Bass
Der isländische Bariton Jóhann Kristinsson ist mehrfach für seinen Gesang ausgezeichnet worden und gewann u. a. den renommierten Gesangswettbewerb »Stella Maris«, bei dem er auch den Jury-Preis des Wiener Musikvereins erhielt. Sein Masterstudium absolvierte er in der Klasse von Scot Weir an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin. Dort erhielt er auch Unterricht bei Thomas Quasthoff, Wolfram Rieger und Júlia Várady. Darüber hinaus sammelte er musikalische Impulse in Meisterkursen bei Thomas Hampson, Graham Johnson, Deborah Polaski und Giacomo Aragall. Von 2017 bis 2019 war er Mitglied im Internationalen Opernstudio der Staatsoper Hamburg. Seitdem ist er dort regelmäßig als Gast zu erleben und arbeitet ansonsten freiberuflich. In dieser Spielzeit ist er auch dreimal mit dem isländischen Symphonieorchester zu erleben: als Papageno in Mozarts Zauberflöte, mit Lieder eines Fahrenden Gesellen von Gustav Mahler und beim Neujahrskonzert des Orchesters.
Gaechinger Cantorey
Chor & Orchester
Die Gaechinger Cantorey ist das Ensemble der Internationalen Bachakademie Stuttgart. In ihm verbinden sich ein Barockorchester und ein handverlesener Chor zu einem fein aufeinander abgestimmten Originalklangkörper. Unter dem Dirigat von Akademieleiter Hans-Christoph Rademann hat sich dieses Ensemble die internationale Verbreitung eines »Stuttgarter Bachstils« auf die Fahne geschrieben. Seit seiner Neugründung als Gaechinger Cantorey im Jahr 2016 hat sich das Ensemble der Internationalen Bachakademie mit zahlreichen Auftritten im Inland, wie beim Musikfest Stuttgart, bei der Bachwoche Ansbach, dem Bachfest Leipzig, dem Rheingau Musikfestival, im Festspielhaus Baden-Baden, im Dresdner Kulturpalast und in der Hamburger Elbphilharmonie, sowie im Ausland im Pariser Théâtre des Champs-Élysées, in den USA, in Kanada und in Südamerika einen Namen gemacht. Darüber hinaus geht die Gaechinger Cantorey mit ihrem Leiter Hans-Christoph Rademann einer regen Aufnahmetätigkeit nach. Beim Stuttgarter Label Carus und bei accentus music hat das Ensemble das »Weihnachtsoratorium«, Kantaten und die beiden Passionen von J.S. Bach, Händels »Messiah«, Haydns »Schöpfung« und weitere Werke eingespielt. Von Mai 2023 bis Juni 2024 wird die Gaechinger Cantorey unter Leitung von Hans-Christoph Rademann sämtliche Kantaten J.S. Bachs aus dessen erstem Jahr als Leipziger Thomaskantor aufführen – genau 300 Jahre nach dem historischen Ereignis 1723/1724. CD-Aufnahmen aller Konzerte in Kirchen und Konzertsälen Stuttgarts und der Umgebung werden bei Hänssler Classic erscheinen.
Hans-Christoph Rademann
Dirigent
Der Dirigent Hans-Christoph Rademann ist ein ungemein vielseitiger Künstler mit einem breiten Repertoire, der sich mit gleicher Leidenschaft und Expertise der Aufführung und Wiederentdeckung Alter Musik wie der Uraufführung und Pflege Neuer Musik widmet. Geboren in Dresden und aufgewachsen im Erzgebirge, wurde er früh geprägt von der großen mitteldeutschen Kantoren- und Musiktradition. Während seines Studiums gründete er den Dresdner Kammerchor und formte ihn zu einem internationalen Spitzenchor, der bis heute unter seiner Leitung steht. Seit 2013 ist Hans-Christoph Rademann der Akademieleiter der Internationalen Bachakademie Stuttgart. Eine regelmäßige Zusammenarbeit verbindet ihn mit führenden Chören und Ensembles der internationalen Musikszene. Hans-Christoph Rademann ist Professor für Chorleitung an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber in Dresden. Außerdem ist er Intendant vom Musikfest Erzgebirge, Botschafter des Erzgebirge und Schirmherr des Christlichen Hospizdienstes Dresden.