Programm & Mitwirkende
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Programm
Knut Nystedt (1915–2014)
»Immortal Bach« op. 153b
Johann Sebastian Bach (1685–1750)
Canon à 4 Voci perpetuus BWV 1073
Bearbeitung für Saxofonquartett
Sven-David Sandström (1942–2019)
Henry Purcell (1659?–1695)
Hear my prayer, o Lord
Henry Purcell
Fantazia upon one note
Bearbeitung für Saxofonquartett und Bariton
Arvo Pärt (*1935)
Sieben Magnificat-Antiphonen
Bernd Franke (*1959)
On the dignity of man
für gemischten Chor und Saxofonquartett
Francis Poulenc (1899–1963)
Figure humaine
Cantate sur un texte de Paul Éluard -
Ensemble
Lettischer Rundfunkchor
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Dirigent
Sigvards Kļava
Musikfest-Konzert-Portfolio
Kurz & bündig
Der Lettische Rundfunkchor zählt zu den führenden Chören Europas und hat sich dank seiner erlesenen Repertoireauswahl, der Feinheit des Ausdrucks und gleichzeitig großen Stimmkraft fest auf der kulturellen Weltkarte etabliert. Beim Musikfest Stuttgart spürt er großen Themen rund um die Natur des Menschen nach. Es geht um Verantwortung, Mut und Freiheit – gekrönt von dem großen Chorzyklus Figure humaine (Das menschliche Antlitz) von Francis Poulenc. Gedichte von Paul Éluard wurden dem französischen Komponisten über die Kanäle der Résistance im von den Nationalsozialisten besetzten Frankreich zugespielt. Am Tag der endgültigen Befreiung von Paris 1944 hängte Poulenc das Werk zusammen mit der französischen Flagge aus seinem Fenster. Liberté – Freiheit: mit diesem Wort beschließt Poulenc sein epochales Meisterwerk. Für uns bedeutet dies ein Festkonzert mit Chormusik der Extraklasse!
Lettischer Rundfunkchor
Ensemble
Der Lettische Rundfunkchor, der 1940 gegründet wurde, widmet sich einem breiten Repertoire der Chormusik von der Renaissance bis ins 21. Jahrhundert. Vor allem durch seine Interpretationen neuer und neuester Partituren hat er sich den Ruf eines »Klanglabors« erworben: Die Sängerinnen und Sänger haben sich auf besondere vokale Fertigkeiten wie die Intonation von Vierteltönen oder den Obertongesang spezialisiert und vertiefen sich regelmässig in die Geheimnisse der uralten Gesangstradition ihrer Heimat. Ein wichtiges Anliegen des Ensembles ist die Förderung lettischer Komponisten, die bei internationalen Auftritten in aller Welt vorgestellt werden. Für seine Einspielungen der Werke von Eriks Ešenvalds, Kristaps Petersons und Martinš Vilums wurde dem Chor vom Internationalen Musikrat der Unesco der Preis des »International Rostrum of Composers« verliehen. Für die Mitwirkung an der Aufnahme des Albums von Arvo Pärts Adam's Lament wurde der Chor mit einem Grammy ausgezeichnet. Der Lettische Rundfunkchor wurde 1940 von dem legendären lettischen Dirigenten Teodors Kalniņš gegründet, der ihn bis zu seinem Tod im Jahr 1962 leitete. Von 1963 bis 1986 war Edgars Račevskis künstlerischer Leiter des Chors, 1987 übernahm Juris Kļaviņš bis 1992 die Leitung. Seit 1992 wird der lettische Rundfunkchor von seinem künstlerischen Leiter und Chefdirigenten Sigvards Kļava und dem Dirigenten Kaspars Putniņš geleitet.
Sigvards Kļava
Dirigent
Sigvards Kļava ist seit 1992 künstlerischer Leiter und Chefdirigent des Lettischen Rundfunkchors. Seine zielgerichtete, engagierte Arbeit hat den Lettischen Rundfunkchor zu einem international anerkannten, stimmlich einzigartigen Ensemble gemacht. Unter den außergewöhnlichen Programmen, die Sigvards Kļava entwickelt, ist etwa der Zyklus »Der Ring von Lettland« hervorzuheben, in welchem die Wechselwirkungen zwischen Wort und Ton einer jeden Region Lettlands ausgelotet werden. Seine Produktionen mit der Musik von Imants Kalniņš und Arturs Maskats sowie die Programme, die Broņeslava Martuževa und Mārtiņš Brauns gewidmet sind, stießen auf große Resonanz beim Publikum. Auf seine Initiative wurde 2014 das Projekt »Bach.Passion.Riga« ins Leben gerufen, bei dem alle Passionen von Johann Sebastian Bach in Kirchen rund um Riga aufgeführt wurden. Unter der Leitung von Sigvards Kļava widmet sich der insbesondere der Musik lettischer Komponisten wie Maija Einfelde, Ēriks Ešenvalds, Arturs Maskats, Kristaps Pētersons, Santa Ratniece, Juris Karlsons, Andrejs Salickis, Pēteris Vasks. Sigvards Kļava studierte Dirigieren an der Lettischen Musikakademie Jāzeps Vītols und am Staatlichen Konservatorium Sankt Petersburg sowie in Meisterkursen der Internationalen Bachakademie Stuttgart und beim Oregon Bach Festival. Seit 2000 ist er Professor in der Abteilung für Chorleitung der Jāzeps Vītols Latvian Academy of Music.