VISION.BACH N°03 – Die Welt als große Wüstenei
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Programm
Johann Sebastian Bach (1685–1750)
Kantaten
»Erforsche mich, Gott, und erfahre mein Herz«
BWV 136
»Ärgere dich, o Seele, nicht«
BWV 186 -
Impuls
VISION.BACH
»Die Welt als große Wüstenei«
Prof. Dr. Hans-Joachim Eckstein -
Sopran
Elisabeth Breuer
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Altus
Alex Potter
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Tenor
Julian Habermann
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Bass
Peter Harvey
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Ensemble
Gaechinger Cantorey
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Dirigent
Hans-Christoph Rademann
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Aufführung
8. Juli 2023, 19.00 Uhr
Gaisburger Kirche -
Gefördert von
Kärcher
Berthold Leibinger Stiftung
Helmut Nanz Stiftung
Florian Nanz und Helmut C. Nanz
Blickle
Konzert-Portfolio
Über das Projekt
Große Ereignisse brauchen große Ideen: Der Amtsantritt Bachs in Leipzig 1723 war ein Meilenstein der Musikgeschichte. Die Musik hat dadurch einen anderen, neuen Weg genommen. 300 Jahre später bestreiten Hans-Christoph Rademann und die Gaechinger Cantorey mit einem einzigartigen Projekt eine Gesamtaufführung und -aufnahme aller Kantaten aus diesem ersten Jahrgang Bachs in Leipzig. VISION.BACH heißt das ambitionierte Projekt. VISION, um eine Vorstellung von dem zu vermitteln, was Bach in dieser kurzen Spanne überhaupt geleistet hat. VISION, weil es ihm gelang, mit seiner Musik die Menschen, die sie in Leipzig Woche für Woche hörten, offenbar anzusprechen, mit einer neuen, individuellen Kunst das Wort des Evangeliums zu illustrieren, zu vertiefen, auszudeuten. VISION, um erneut über diese Musik nachzudenken, darüber, was sie in Verbindung mit den Texten uns heute zu sagen hat.
Elisabeth Breuer
Sopran
Elisabeth Breuer wuchs in der Steiermark auf. Ihre Gesangsausbildung erhielt sie bei Elisabeth Batrice an der Grazer Kunstuniversität. 2009 führte ihr erstes Festengagement die Sopranistin an das Linzer Landestheater. Auf der Opernbühne behält sie sich gern ihre Vielseitigkeit und zeigt dabei ihre große Wandlungsfähigkeit und ihr schauspielerisches Talent. Auf dem Konzertpodium hat sich die österreichische Sopranistin ganz besonders als gefragte Interpretin der Werke von Bach, Händel, Haydn und Mozart etabliert. In der Saison 2022/23 arbeitet Elisabeth Breuer wieder eng mit Ton Koopman zusammen und gab u. a. unter seinem Dirigat mit Bachs »Weihnachtsoratorium« ihr Debüt bei den Wiener Symphonikern. Neben vielen weiteren Konzertprojekten in dieser Saison ist als Höhepunkt zudem ihr Debüt am Staatstheater Wiesbaden zu nennen, wo sie als Valencienne (»Die lustige Witwe«) zu erleben ist.
Alex Potter
Altus
Alex Potter ist einer der führenden Countertenöre der europäischen Musikszene. Neben zahlreichen Aufführungen von Werken Bachs, Händels und anderer etablierter Komponisten gilt sein besonderes Interesse der Suche nach weniger bekanntem Repertoire, das er in Konzerten und Aufnahmen unter seiner eigenen Leitung singt. Er verfügt über eine umfangreiche Diskografie. Unter anderem ist er in Bachschen Kantaten mit Philippe Herreweghe und dem Collegium Vocale Gent zu hören. Eine neue CD mit zwei Solokantaten von Bach mit Il Gardellino ist soeben beim Label Pasacaille erschienen. Nachdem er seine musikalische Laufbahn als Chorknabe an der Kathedrale von Southwark begonnen hatte, war Alex Potter Choral Scholar und studierte Musik am New College in Oxford. Anschließend studierte er Gesang und barocke Aufführungspraxis an der Schola Cantorum in Basel bei Gerd Türk und nahm zusätzlichen Unterricht bei Evelyn Tubb.
Julian Habermann
Tenor
Julian Habermann wurde in Freising geboren und war Mitglied der Regensburger Domspatzen. An der Hochschule für Musik Würzburg war er Jungstudent bei Christian Elsner und studierte Gesang in Frankfurt bei Hedwig Fassbender und Thilo Dahlmann. Von 2019-2022 war er Ensemblemitglied des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden. Julian Habermann war bereits mehrfach Teilnehmer der Liederwerkstatt beim Kissinger Sommer mit den Pianisten Axel Bauni, Jan Philip Schulze und Steffen Schleiermacher und wurde 2019 mit dem Luitpoldpreis des internationalen Musikfestivals ausgezeichnet. Zu Julian Habermanns aktuellen und zukünftige Projekten zählen: »Weihnachtsoratorium« in Nürnberg, Mozarts Requiem in Paris, »Messias« mit den Dresdner Philharmonikern in Dresden, Haydns »Jahreszeiten« und eine erste VISION.BACH-Kantatenproduktion im Musikfest Stuttgart sowie ein Gastvertrag für Janáčeks »Totenhaus« am Staatstheater Wiesbaden.
Peter Harvey
Bass
Der englische Bassist Peter Harvey begann seine Ausbildung am Magdalen College in Oxford und wechselte dann an die Guildhall School of Music in London. Sein breites Repertoire reicht von Werken des frühen Barock bis zu zeitgenössischen Kompositionen. Bekannt wurde er jedoch vorrangig durch seine Auftritte als Solist mit führenden Ensembles für Alte Musik. Das Herzstück seines Repertoires ist die Musik Johann Sebastian Bachs, was sich auch in seiner Diskographie widerspiegelt: Unter Harveys rund 150 Solo-Aufnahmen bilden Einspielungen Bachscher Werke einen deutlichen Schwerpunkt. Seine Winterreise mit Gary Cooper brachte ihm herausragende Kritiken in der nationalen und internationalen Presse ein. Der Internationalen Bachakademie Stuttgart ist er seit Jahren eng verbunden. 2008 gründete er das Magdalena Consort, mit dem er sich auf Bachsche Vokalmusik konzentriert.
Prof. Dr. Hans-Joachim Eckstein
Impuls
Hans-Joachim Eckstein wurde in Köln geboren und wirkte als Professor für Neues Testament an den Universitäten Heidelberg und Tübingen. Als gefragter Referent für Großveranstaltungen, Vorträge und Bibelarbeiten ist ihm die Nähe zu Studierenden und Zuhörernden stets ein besonderes Anliegen geblieben. Er ist Komponist zahlreicher christlicher Lieder und wurde als Sachbuch-Autor einem breiteren Publikum durch seine Veröffentlichungen bekannt, in denen er mit Hilfe von theologischen Klarstellungen, Gedichten und Essays zentrale Glaubens- und Lebensthemen aufgreift. 2020 erhielt er für »herausragende Verdienste in Kirche und Theologie« die Brenz-Medaille in Silber; 2022 wurde ihm der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland verliehen.
Gaechinger Cantorey
Chor & Orchester
Die Gaechinger Cantorey ist das Ensemble der Internationalen Bachakademie Stuttgart. In ihm verbinden sich ein Barockorchester und ein handverlesener Chor zu einem fein aufeinander abgestimmten Originalklangkörper. Unter dem Dirigat von Akademieleiter Hans-Christoph Rademann hat sich dieses Ensemble die internationale Verbreitung eines »Stuttgarter Bachstils« auf die Fahne geschrieben. Seit seiner Neugründung als Gaechinger Cantorey im Jahr 2016 hat sich das Ensemble der Internationalen Bachakademie mit zahlreichen Auftritten im Inland, wie beim Musikfest Stuttgart, bei der Bachwoche Ansbach, dem Bachfest Leipzig, dem Rheingau Musikfestival, im Festspielhaus Baden-Baden, im Dresdner Kulturpalast und in der Hamburger Elbphilharmonie, sowie im Ausland im Pariser Théâtre des Champs-Élysées, in den USA, in Kanada und in Südamerika einen Namen gemacht. Darüber hinaus geht die Gaechinger Cantorey mit ihrem Leiter Hans-Christoph Rademann einer regen Aufnahmetätigkeit nach. Beim Stuttgarter Label Carus und bei accentus music hat das Ensemble das »Weihnachtsoratorium«, Kantaten und die beiden Passionen von J.S. Bach, Händels »Messiah«, Haydns »Schöpfung« und weitere Werke eingespielt. Von Mai 2023 bis Juni 2024 wird die Gaechinger Cantorey unter Leitung von Hans-Christoph Rademann sämtliche Kantaten J.S. Bachs aus dessen erstem Jahr als Leipziger Thomaskantor aufführen – genau 300 Jahre nach dem historischen Ereignis 1723/1724. CD-Aufnahmen aller Konzerte in Kirchen und Konzertsälen Stuttgarts und der Umgebung werden bei Hänssler Classic erscheinen.
Hans-Christoph Rademann
Dirigent
Der Dirigent Hans-Christoph Rademann ist ein international gefragter Interpret mit einem breiten Repertoire, das von der Wiederentdeckung Alter Musik bis zur Uraufführung zeitgenössischer Werke reicht. Schwerpunkte liegen bei Komponisten wie Johann Sebastian Bach und Heinrich Schütz. Hans-Christoph Rademann ist Gründer und Leiter des Dresdner Kammerchors, den er zu internationalem Ruhm führte. Er war Chefdirigent des NDR-Chores und leitete von 2007 bis 2015 den RIAS Kammerchor Berlin. 2013 wurde er zum Akademieleiter der Internationalen Bachakademie Stuttgart als Nachfolger von Helmuth Rilling berufen. Für seine künstlerische Arbeit und sein gesellschaftliches Engagement wurde er mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Seit 2000 ist Hans-Christoph Rademann Professor für Chordirigieren an der Musikhochschule Carl Maria von Weber in Dresden. Außerdem ist er Intendant des Musikfests Erzgebirge, Botschafter des Erzgebirges und Schirmherr des Christlichen Hospizdienstes Dresden.